Kniephof, Jarchlin und Külz waren im Besitz der Famile von Dewitz aus Dobra Nowogardzka (dt. Daber) seit dem 15. Jh. bis zum Jahr 1726.
Der Oberst August Friedrich von Bismarck aus dem altmärkischen Schönhausen diente in der pommerschen Stadt Goleniów (dt. Gollnow) im bekannten "Ausbach-Bayreuth-Dragonerregiment" Durch die Eheschließung und das Erbe wurde er Besitzer von Kniephof, Jarchlin und Külz. Er freute sich aber über das Gut nicht lange, weil er 1742 im Schlacht bei Tschalau ums Leben gekommen ist. Sein Sohn Karl Alexander von Bismarck erbte Schönhausen, der zweite Sohn die pommerschen Güter. Karl Alexander war Großvater Otto von Bismarck.
Der Vater des Kanzlers erbte das pommersche Landgut nach seinem Cousin 1816 und zog aus der Altmark nach Kniephof. Das Gutshaus war damals ein schlichter Fachwerkbau, bewohnt seit Jahren von vielen pommerschen und märkischen Familien. Wir kennen das Haus aus der handgemachte Zeichnung von Bernard, Bruder von Otto von Bismarck. Die Zeichnung zeigt ein zweistöckiges fünfachsiges Gebäude mit zwei kurzen dreiachsigen einstöckigen Flügeln.
Otto von Bismarck, der spätere preußische Ministerpräsident und der erste deutsche Kanzler verbrachte in Kniephof seine Kindheit (1816-1821). Im Alter von 7 Jahren begann er eine elitäre Schule in Berlin mit dem Internat zu besuchen. Nach Kniephof kehrte er im Alter von 24 Jahren zurück und verwaltete es von 1839-1846, zuerst mit seinem Bruder Bernard und dann selbständig. Er reifte hier und begegnete Menschen, die ihm den Weg zur Karriere öffneten. 1846 verpachtete Kniephof und brach auf, um die Politik aktiv zu betreiben. Das nach dem Vater geerbte Gut, bestehend aus Kniephof und Jarchlin, verkauft er 1868 seinem Neffen Philipp.
Das Landsgut blieb in den Händen der Familie von Bismarck bis zum Jahr 1945. Die letzten Besitzer aus der Familie waren die Brüder Klaus von Bismarck (1912-1997) und Philipp von Bismarck (1913-2006), Söhne von Gottfried von Bismarck (1881-1928). Nach dem frühen Tod des Vaters erbte Klaus Kniephof und Jarchlin, Philipp dagegen Külz. Klaus wollte nach dem Abitur den Beruf des Landwirts erlernen, um als ältester Sohn die Verwaltung der landwirtschaftlichen Familiengüter zu übernehmen. Früher musste er aber seinen Militärdienst ableisten. Einige Monate später griff das Dritte Reich Polen an und begann der Zweite Weltkrieg, in dem er als Reserveoffizier in der 32. Infanterie-Division diente. Philipp erfuhr ein ähnliches Schicksaal. Als Generalstabsoffizier gehörte er der Widerstandsgruppe um General Henning von Tresckow an, das sich gegen Hitler verschwor.
Das Kriegsende traf die Brüder in der westlichen Besatzungszone an, wo sie lebenslang blieben. Die Gebiete, auf denen ihre Familiengüter lagen, wurden auf Initiative der Sowjetunion (unter Anerkennung der USA und Großbritannien) Polen zugeteilt (als Ausgleich für den Verlust im Osten). Die Deutschen flohen vor der Front oder wurden nach dem Beschluss der Großmächte zwangsaussiedelt. Die Gebiete wurden allmählich mit Umsiedler aus den von Polen verlorenen Ostteilen bevölkert.